JHV FFW Geigant 2017

„Das Team ist der Star“ war die Quintessenz einer kurzen Ansprache mit der der neue Kreisbrandrat Michael Stahl sich der Geiganter Wehr vorstellte. Dabei stellte er vor allem die Leistung aller Wehren und die Vorbildfunktion der Wehrmänner in den Fokus. Feuerwehrler üben ein besonderes Ehrenamt aus und sind ein ganz besonderer Schlag, meinte der KBR und erklärte auch gleich warum dem so sei: Feuerwehr­leute vermitteln auf den Dörfern ein Gefühl der Sicherheit, denn sie sind trotzt mancher lauernder Gefahren zu jeder Stunde einsatzbe­reit.

Zudem seien Feuerwehren eine integrative Kraft jeder Kommune, die vorbildli­che Jugendarbeit leisten und für den Zusammenhalt örtlicher Gemeinschaften unverzichtbar sind. Da er erst seit kurzem in Amt ist, wolle er sich bei den Hauptversammlungen hauptsächlich einen Überblick über die 190 Feuerwehren im Landkreis Cham verschaffen und diese nicht mit langen Reden und Bilanzen „langweilen“, betonte Michael Stahl. Bisher sei er von allen gut aufgenommen worden, auch hier in Geigant. „Ihr seid`s eine narrisch guade Wehr und ich bin da Mike und nicht der Herr Stahl oder der Herr Kreisbrandrat, denn das Team ist der Star!“ stellte der Mike klar. Bürgermeister Markus Ackermann konnte dem nur beistimmen. Er sei ganz stolz auf diese Wehr und stehe da mit strahlendem Gesicht, konstatierte das Stadtoberhaupt. Die Aktivitäten der Geiganter haben viele Facetten und zeige, wie wichtig die Wehr ist. Besonders durch ihre Netzwerkarbeit mit anderen Vereinen gebe die FFW Geigant die beste Visitenkarte für die ganze Gemeinde ab. Am Ende hob Ackermann noch die Jugendarbeit hervor, die auf einem hohen Level stehe und ein absoluter Glücksfall sei.

Anlass dieser Lobeshymnen waren die Rechenschaftsberichte von Vorstand Reinhold Bierl, Interims-Kommandant Holger Riederer und der Jugendabteilung sowie von Kassier Rainer Wagner. Vorstand Reinhold Bierl ging kurz auf den traditionell vor der Hauptversamm­lung abge­haltenen Ge­denkgottesdienst für die verstorbenen Mit­glieder ein. Hier bedankte er sich vor allem bei Pater Johnson für die würdige Gestaltung, bei der Blas­kapelle „Da Blech­scho`n“ für die mu­sikalische Umrahmung und bei den Anwesenden für deren zahlrei­che Teilnahme in Uniform. Anschließend gab er einen kurzen Überblick über die gesellschaftlichen Aktivitäten im ab­gelaufenen Jahr. Diese be­gannen im Februar mit dem Feuerwehr­ball. Der ab­gehaltene Preisschafkopf wurde wieder zu einem vollen Erfolg und die Teilnahme am Dorf­schießen erbrachte den ersten Platz bei der Meistbeteiligung. Die Teilnahme an den Dorffesten in Geigant und den Nachbardörfern, der Besuch diverser Vereins- und Grün­dungsfeste, die Organi­sation des Fronleichnamsfestes, die Beteiligung am Volks­trauertag und bei der Dorfweihnacht be­wiesen genauso den Zusammenhalt der Wehr, wie das Engagement beim Herrichten des Bergfest­platzes, beim Aufstellen des Maibaums und bei der Altkleidersammlung. Zum Schluss bedankte sich Bierl bei allen Feuerwehrführungskräften, Ak­tiven und den Helfern im Hinter­grund für deren hervorragende Arbeit und großen Einsatzwillen wäh­rend des ganzen Jahres und übergab das Wort an Interims-Kommandant Holger Riederer.

Wie Riederer anfangs erörterte, war auch das Jahr 2016 für die Feuer­wehr wieder ein Jahr mit vielen Aktivitäten, bei denen die neue Vorstandschaft doch sehr gefordert wur­de. Durch die kame­radschaftliche Zusammenarbeit ist es aber gelungen alle Anforderungen sehr gut zu meistern. So wurde die Wehr im abgelaufenen Jahr zu 28 Einsätzen gerufen. Diese gliedern sich in zehn Brandeinsätze und 18 technische Hilfeleistungen, wobei 52 Aktive insgesamt 454,5 Einsatz­stunden leisteten. Bei den Brandeisätzen hob Riederer besonders den Wohnhausbrand in Geigant hervor, der die Kameraden sowohl physisch als auch psychisch vor eine große Herausforderung gestellt hat. Ebenso nervlich belastend waren waren bei den technischen Hilfeleistungen eine Personensuche und die Türöffnung in Geigant. Bezüglich der Einsätze im Bereich Verkehrsabsicherung prononcierte er das Verhalten der immer mehr werdenden Radaubrüdern unter den Autofahrern, die die Feuerwehrkameraden bei Straßensperrungen auf übelste Beschimpfen.

Auf die Ausbil­dung eingehen konnte Riederer den Anwesenden auch für das ver­gangene Jahr ein beachtliches Pensum vorweisen. Neben elf Monatsübungen mit Schwerpunkt spezielle Ausbildung am vorhandenen Geräten wurden noch einige Übungen mit den Atemschutzgeräteträgern durchgeführt. Mit dem ehemaligem Lagerhaus steht dabei ein spitzenmäßiges Übungsobjekt zur Verfügung. Ein „Brandhaus“, das unter Rauch gesetzt werden kann und fast einem Labyrinth gleicht. Eine spezielle Schaumübung fand in Waldmünchen bei der Firma Bavaria statt, die es ermöglichte, einen brennenden PKW unter Realbedingungen mit den eigenen Mitteln der FFW Geigant zu löschen. In nahezu jeder Übung war das Funkwesen mit der Umstellung auf Digitalfunk integriert. Zudem fanden vier Gemeinschaftsübungen mit den Feuerwehren aus Katzbach, Sinzendorf, Döfering, Rannersdorf und Waldmünchen statt. Ferner waren die Atemschutzgeräteträger in der Übungsstrecke der FFW Furth i. Wald und eine gemischte Gruppe hat das Leistungszeichen abgelegt. Hinzukommend haben Michael Dirnberger, Johannes Lommer, Mathias Mißlinger und David Stadler die Ausbil­dung zum Atemschutzgeräteträger erfolgreich absolviert und können diese Truppe nun personell verstärken. Dafür überreichte ihnen Interim-Kommandant Holger Riederer zusammen mit seinem Stellvertreter Gerhard Nagler und Vorstand Reinhold Bierl die Atemschutzgeräteträgerärmelabzeichen.

Auch die Damen­löschgruppe wurde reaktiviert. So kann die FFW Geigant inklusive der 20 Atemschutzträgern auf 54 aktive Feuerwehrmänner und -frauen zurückgreifen. Diese Mannschaft nahm an 28 Einsätzen und im Durchschnitt an sechs Übungen teil. Somit leisteten die Aktiven im vergangenen Jahr 1380,5 Übungs- und Ausbildungsstunden. Dies sei nur möglich, wenn alle an einem Strang ziehen und auch Aufgaben überneh­men. Dafür sprach Riederer allen ein dickes Kompliment aus und wünschte, dies möge auch in Zukunft so bleiben.

 

Der Bericht der Jugend­sprecher Simon Wagner und Lukas Scheck konnte sich ebenfalls sehen las­sen. So hat die Jugend an der Abnahme der Jugendflamme I, II und II teilgenom­men. Beim Wissenstest in Hiltersried war sie mit 11 Teilnehmern vertreten. Es wurde eine Übung mit Löschangriff abgehalten und die Drainagen am Sportplatz durchspült. Im April wur­den im Rahmen der Aktion „Saubere Landschaft“ die Straßen und Wege rund um Geigant vom Ab­fall ge­säubert. Auch beim Bergfest und bei der Dorfweihnacht half der Nachwuchs kräftig mit. Beim Kegeln wurde die Gemeinschaft gefördert und das Back­ofen-Pizzaessen beim Spielplatz war wieder eine sehr schöne Sache. Ebenso die Jahresabschlussfeier für die Ju­gendlichen. Wir hoffen auf wei­tere Verstärkung, meinte Wagner am Ende seiner kurze Zusammenfassung der Jugendarbeit. Nach­dem Kas­sier Rainer Wagner den Kassenbe­richt vorgelesen und erläutert hatte, wurde ihm von den Kassenprüfern Egon Mühl­bauer und Egon Gru­ber eine or­dentliche Arbeit bescheinigt und auf An­trag der gesamten Vorstand­schaft einstim­mig die Ent­lastung er­teilt.

 

Kreisbrandinspektor Norbert Auerbeck beschränkte sich in seinem Bericht auf das Nötigste. So waren die 42 Wehren im KBI Bereich 134 mal im Einsatz, wobei er explizit die zwei Unwettereinsätze erwähnte, bei denen die Wehren hervorragend zusammenarbeiteten. Neben vier Großübungen sprach der KBI noch die grenzübergreifende Gemeinschaftsübung in Tschechien mit den Feuerwehren aus Tschechien an, die auch heuer wieder stattfinden wird, diesmal aber auf deutscher Seite.

 

Anschließend ging KBM Chris­tian Bauer auf die Ein­sätze und Ausbildungen der Wehren im KBM Be­reich Schönthal ein. Diese gliederten sich in 44 Brandeinsätze und 83 technische Hilfeleistungen. Es wurden 12 Leis­tungsabzeichen abgelegt, ein Funklehrgänge abgehalten und ein Atemschutzlehrgang durchge­führt. Bei der Jugendwettbewerb in Schäferei nahmen aus dem KBM Bereich elf Gruppen teil und beim Kreisentscheid in Waldmünchen 30 Gruppen aus dem Landkreis Cham. Die Abnahme der Jugendflamme in Döfering absolvierten 42 Jugendliche in der Stufe Eins und 22 in Stufe Zwei. An der Jugendflamme Stufe Drei in Waldmünchen beteiligten sich 13 Nachwuchsfeuerwehrler. Am Ju­gendwissenstest in Hiltersried zum Thema „Brennen und Löschen“ beteiligten sich 75 Ju­gendliche aus acht Wehren.

Die Aktionswoche stand unter de Motto „Wenn die Katastrophe kommt, sind wir bereit. Komm, hilf mit“. Ange­nommen wur­de dabei der Brand eines landwirtschaftlichen Anwesens mit mehreren im Gebäude vermissten Personen beim Anwesen Windmaißer in Lampachshof. Mit der Vorschau auf anstehende Termine im Jahr 2016 beendete KBM Christian Bauer seinen Rechenschaftsbericht. Das Schluss­wort oblag Vorstand Rein­hold Bierl. Er be­dankte sich bei den Anwes­enden noch für ihr Engage­ment und bat alle, den anste­henden Feuer­wehrball am 4. Februar in der Geiganter Mehrzweckhall­e zu be­suchen.

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