Honoratiorenbitten 2017

Vom 11. bis 14. August 2017 feiert die FFW Sinzendorf ihr 125-jähriges Bestehen. Dass die Sinzendorfer Wehr zu feiern versteht hat sie eindrucksvoll bei der Fahnenweihe 1977 mit Segnung des FFW- und Sportheims und vor allem beim unvergesslichen 100-jährigen Gründungsfest mit Gäs­ten aus der Schweiz, Öster­reich und Slowenien, bewiesen. Doch was wäre eine richtige Jubiläumsfeier ohne eine fesche Fest­braut nebst charmanter Festmutter und nicht zu verges­sen, ohne einen starken und vor allem spendablen Schirmherrn?

Also machte man sich un­ter der Füh­rung von Vorstand Michael Stangl und Festleiter Alexander Schneider auf die Suche. Man wurde bald fündig. Mit Maria Pongratz hatte der Festaus­schuss eine Festbraut ins Auge gefasst, die genau dem Anforderungsprofil entsprach. Jung, dynamisch, traditionsbewusst und dazu auch noch adrett. Ähn­lich verhielt es sich bei der (Wunsch-)Festmutter Petra Ruhland. Mit ihrer Frohnatur und ihrem gewandten Auftreten war sie für den Ju­belverein als Repräsentantin für sein Fest geradezu prädestiniert. Dass sie außerdem noch ein „blitzsau­beres Madl“ im besten Alter ist, war dabei für die Herren des „Suchtrupps“ nur noch das Tüp­felchen auf dem „i“. Bei der Wahl von Oliver Brückl als auserkorenen Schirmherren waren sich die Organisatoren um Festleiter Alexander Schneider schnell einig: „A Wissenschaftler als Schirmherr, is immer richtig, aber er muas es gern macha: des is uns sehr wichtig! An Draht moau er ham zu unser`m Verein, a Vereinsmitglied sollte er natürlich a no sein! Für uns stellte sich koa Frag, wer des Amt wohl mocha mag. Es gibt nur Oan der des ko, unser Wissenschaftler als Wettamo!“ Doch ohne Fleiß kein Preis.

Also machte sich eine mehr als star­ke Abordnung der FFW Sinzendorf auf zum „ Gang nach Canossa“, sprich zur Geiganter Mehrzweckhalle, um die Auserwählten um Annahme ihrer Ehren­ämter zu bitten. Im Gegensatz zum deutschen König Heinrich dem Vierten, bereitete dieser Bittgang den Sinzendorfer Floriansjüngern großes Vergnügen. Unterstützt wurden die „Bittgänger“ am Ort des Geschehens auch noch von starken Abordnungen des designierten Pa­tenvereins FFW Geigant und den Ehrenpatenvereinen FFW Döfering und FFW Katzbach. Wie sich es nach alter Sitte und Brauch gehört, trug Festleiter Alexander Schneider mit seinen Mitstreitern Michael Stangl und Florian Bösl vom Festausschuss, die Bitte in Vers­form vor. Bevor diese von den so Umschwärmten erhört wurde, gab es noch einige knifflige Aufgaben zu erfüllen.

Unter enormen Kraftaufwand und Druck mussten 18 Bierkisten ohne einzubrechen waagrecht gestapelt werden. Eine staubige Angelegenheit wurde das Plätzchenschnappen aus drei mit Mehl gefüllten Schüsseln. Koordination und Gleichgewichtssinn war gefragt beim Hindernislauf mit Schnitzeljagd auf den Dreimannbretteln, bei denen einer rückwärts stand. Die FFW Sinzendorf ist eine kleine Wehr, die jedoch schon Großes verbracht hat. Indes, beim Löschen eines Miniaturhausbrandes mittels eines klitzekleinen „LF 10“ stieß auch sie an ihre Grenzen. Andererseits, mit ein wenig Hilfe durch einen Laubbläser und etwas mehr „Schummelei“, konnte das letzte Flämmchen auch noch ausgeblasen werden.

Nachdem die gestellten Herausforderungen mehr oder weniger souverän gelöst wurden, erhielt der Jubelverein von allen gebetenen Honoratioren, einschließlich der Ehrenschirmherren, Ehrenvorstand und Ehrenbürger Josef Brückl, Bürgermeister Markus Ackermann sowie Landrat und Bezirkstagspräsident Franz Löffler die Zusage. Der offizielle Schlusspunkt ob­lag dem angehenden Schirmherrn: Das anzapfen des ersten Fasses Festbier. Nach dem Anstoßen auf das kommende Jubelfest ging es ging es in die Mehrzweckhalle, wo die er­folgreiche Mission „Honoratiorenbitten“ unter den Klängen der „Bierbanklmusik“ standesgemäß zünftig gefeiert wurde. Denn, wenn ein Fest etwas werden soll, dann muss auch der Auftakt stimmen!