Leseabend der Pfarrbücherei

Jeder hat so seine Hobbys. „Lesen“ wird dabei relativ oft genannt. Aber seine Geschichten oder gar ein Buch selber zu schreiben, das ist nicht alltäglich und etwas ganz Besonderes, das Anerkennung verdient. Christina Schwarzfischer tut das, was sie liebt – Schreiben! Obwohl noch jung an Jahren hat sie schon viele Kurzgeschichten, Gedichte und Fantasyromane verfasst. Eine besondere Vorliebe entwickelte die Autorin dabei für das Mittelalter. 

 

Wer nun denkt, Geschichten über furchterregende Drachen, bildschöne Prinzessinen, edle Ritter, böse Hexen oder aufregende Fabelwesen sind eigentlich mehr für Kinder, werden mit der Dauer des Lesen langweilig und ermüdend, der konnte sich bei der Autorenlesung der Schriftstellerin in der Pfarrbücherei Geigant selbst vom Gegenteil überzeugen. Die Ausschnitte aus den von ihr vorgetragenen Büchern,„Pinienträne“, „Der Herzensdieb“ und „Die Prinzessin und der Dieb“ waren spannungsgeladen und zogen die Zuhörer von Anfang bis Ende in ihren Bann.

Hier eine Kostprobe aus dem Roman „Die Prinzessin und der Dieb“: Ich, ein Mädchen im Alter von 15 Jahren, bin hier im Dunkeln allein mit einem ehemaligen und sehr geschickten Schwerverbrecher, der bereits zwei Menschen getötet hatte, eingesperrt in seinem Geheimversteck. Noch vor kurzem hätte ich mir in so einer Situation als ängstlich kreischendes Nervenbündel an der Ausgangstür die Finger wund gekratzt! Und heute legte ich mich seelenruhig bei ihm schlafen. Ich weiß, wie sich das anhört, solange nicht erwähnt wird, dass dieser Schwerverbrecher nicht wegen Mordes, sondern durch seine Diebstähle berüchtigt war, dass er diese zwei Menschen aus einer Art von Notwehr umbrachte, dass ich hier zu meinem eigenen Schutz eingeschlossen bin - und dass er trotz alledem mein Großvater ist.

Doch als die Mörder ihrer Eltern es nun auch auf Alexa abgesehen haben, bringt der ehemalige Dieb der Prinzessin nützliche Diebeskünste bei, mit denen sie sich gegen ihre Angreifer wehren kann. Zusammen wollen sie sich an den Mördern des königlichen Paares rächen. Nun wird also der Spieß umgedreht: Wer jagt hier wen? Am Ende hätten sich viele eine Fortsetzung der Geschichten gewünscht. Zumindest aber nahm sich der eine oder an­dere doch vor, wenn es denn die Zeit zulässt, wieder mehr zu lesen. Zum Schluss bedankte sich Bibliotheksleiterin Waltraud Aumann bei Christina Schwarzfischer und den Brüdern Elias und Lukas Lommer aus Geigant, die den Leseabend musikalische umrahmt haben, mit kleinen Präsenten.