Kabarettabend mit Helmut A. Binser

Mit der Verpflichtung von Martin Schönberger vulgo Helmut A. Binser in Kooperation mit der „Liederbühne Robinson“ hat der SV Schönthal schon am ersten Tag seiner 50-jährigen Jubelfeier ins Schwarze getroffen. Man könnte Binser auch als den Doc Holliday von Runding bezeichnen. War Doc Holliday der geschickteste Spieler und der kühnste, schnellste, tödlichste Mann mit einer Waffe, so ist der Kabarettist Binser das schlitzohrigste, unangepassteste bayerische Original mit einer moats Goschn, Gitarre und Quetschn als Waffe.

Wie er im Schönthaler Festzelt eine Pointe nach der anderen aus seinem Leben in Runding und diversen Erlebnissen zwischen Zündappfahren, Fußballrivalität und anderen Alltagsgeschichten abschoss, erinnerte ebenso wie seine hauptsächlich in Schwarz gehaltene Aufmachung an Doc Hollidays legendäre Schießerei am O. K. Corral in Tombstone. So etwa als sich der fotografierende Postler und er auf der Bühne mit stahlhartem, verschmitzten Blick gegenüberstanden und ohne Worte das Publikum zum toben brachten.

Auch die Knalleffekte seiner Witze spielte er so trocken aus wie Holliday seine Pokerkarten. Bei der Zote mit der Ganzkörpertransplantation, bei der ein Kopf verkehrt herum auf einen anderen Körper gesetzt worden war, so dass auf dem Rücken liegend das Gesicht ins Kissen gedrückt wurde, bogen sich die Leute vor Lachen. Clou: Die Aufmunterung an den Patienten es nicht so ernst zu nehmen sondern nach vorne zu blicken! Seine größten „Brüller“ waren aber seine angesetzten Gedankengänge, respektive Witze, die er gnadenlos nicht beendete und seine Selbstironie. Um zum Schluss beim Vergleich mit dem Revolverhelden des Wilden Westens zu bleiben: Schoss Doc Holliday aus der Hüfte und traf seine Gegner fast immer, so schießt der Kabarettist Helmut A. Binser aus dem Bauch heraus und trifft das Zwerchfell seiner Zuhörerschaft immer punktgenau.