Maisfeldtag 2018

Die „Stanglwurst“, wie der Mais früher scherzhaft genannt wurde, nimmt in Deutschland immer noch an Bedeut­ung stark zu. Dies liegt daran, dass der Mais nicht nur als Körnermais und Silomais für die Rin­derfütterung angebaut wird, sondern als Energielieferant für Biogasanlagen an enormer Bedeu­tung gewonnen hat. Das sah man auch am großen Interes­se am Maisfeldtag in Rhan, zu dem Ar­nold Platzer gemeinsam mit Dipl.-Ing.agr. Otto Fürsattel und dem Anbauberater Josef Gschrei von der Firma Pioneer geladen hatte.

Rund 40 Landwirte kamen, um die auf dem Versuchsfeld an­gebauten Sorten zu begutachten. Wie Fürsattel gleich vorab erwähnte, hat es seit der Aussaat des Mais kaum bis gar keine Niederschläge gegeben, so dass die sich ursprünglich sehr gut entwickelte Maisbestände extrem von Trockenheit gezeichnet waren. Vereinzelt führten Niederschläge zu einer Er­holung der Bestände, andere waren aber irreparabel geschädigt. Pioneer hat 2017 wieder deutschland­weit Maissorten ausgesät. Es wurden an zahlreichen Orten Live-Ernten, Feldtage und Versuche durchge­führt. Wie dabei festgestellt wurde, halten Zahnmaise durch bessere Trockenheitstoleranz zwar länger durch, aber auch sie brauchen irgendwann Wasser. Die Niederschlags­menge kann der Landwirt zwar nicht bestimmen, aber bei zu erwartenden Verlusten, wie beispielsweise heuer die sehr trockenen Witte­rungsbedingungen, kann man durch richtige Sortenwahl, Aussaastärke und Ablagetiefen, das Ertragspo­tenzial steigern. Die Ablage des Maiskornes ist wichtig für die Entwick­lung ersten Kronenwurzeln und gleichmäßige Abständen sind die Grundlage für einen hohen Einzelpflanzenertrag.

Anschließend erhielten die Anwesenden von Anbauberater Josef Gschrei de­taillierte Informationen zu den verschiedenen Maissorten, die von der Aussaat, der Behandlung der Bestände auf den einzelnen Par­zellen, bis hin zu Trockensubstanzgehalt oder Stärkewert reichten. Auch über Standfestigkeit, Wuchs und letztlich Anbauempfehlungen erfuhren die Maisanbauer alles vor Ort. Vorgestellt wur­den neben bewährten bewährte Sorten mit 3-fach Nutzung unter anderen auch Zahnmaisbetonte Sorten für hohe Silomaiserträge, wie etwa P7515. Ein früher Mais mit hohen Kornerträgen, sehr guter Trockenheitstoleranz und Jugendentwicklung. Zur Diskussion standen in Rhan nicht nur alte und neue Sorten von Körner- und Silomais. In den Fokus rückten auch Sorten, die speziell für die Energiegewinnung gezüchtet wurden. So drängt sich der Mais auch für die Landwirte ohne Großtierhaltung immer mehr ins Rampenlicht. Eingegangen wurde zudem auf den Stickstoffstabilisator N-Lock max, einen ein Stickstoff-Stabilisator zum Einsatz mit Gülle und Biogasgärresten. Dieser sorgt für geringere Stickstoffverluste und verringert durch den Faserabbau die Rührintensität. Nachdem die Fachberater schon beim Feldgang auf individuelle Fragen der Land­wirte eingegangen waren, wurde über diese und andere bei ei­ner zünftigen Brotzeit im Hof von Arnold Platzer noch ausgiebig mit­einander diskutiert.