Hallenweihe Mietpark Bierl

Die Bereitschaft, sich beruflich selbstständig zu machen, erfordert die Fähigkeit Chancen zu erkennen und wahrzunehmen. Dazu gehört natürlich auch eine gewisse Risikobereitschaft und vor allem der Mut, für seine eigenen Überzeugungen einzustehen. Der geborenen Gschwandterer und „zuagroaste“ Geiganter, Reinhold Bierl, hat all diese Eigenschaften. Dazu kommt noch eine gehörige Portion Humor und vor allem ein großes Maß an Menschlichkeit. Als der junge Unternehmer 1998 mit der Gründung eines Baggerverleihs den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, konnte er nicht ahnen, dass daraus eine kleine Erfolgsgeschichte entstehen würde. Diese begann eigentlich schon 1994 mit einem Minibagger, den der gelernte Metzger und geprüfte Vorarbeiter von seinem damaligen Arbeitgeber, einer Baufirma im Allgäu, gebraucht erwarb. Böse Zungen behaupten, in der Baubranche brauche man vor allem 21 Werkzeuge: Ein Kasten Bier und die Bildzeitung! Doch dem Reinhold genügte sein Minibagger. Mit diesem führte er nebenberuflich kleinere Aufträge wie Hausanschlüsse und sonstige Grabungen aus. Da das Geschäft gut lief kündigte er nach vier Jahren Einstiegszeit sein Arbeitsverhältnis und eröffnete seinen Baggerverleih mit anfänglich zwei Minibaggern, einem Radlader und einem Lkw. Mittlerweile besteht der Fuhrpark des Mietparks Bierl aus sechs Baggern, zwei Radladern, zwei Lastkraftwägen und etlichen diversen Kleingeräten. Jetzt wurde es Zeit, die bis dato im Freien stehenden Fahrzeuge sicher unterzubringen. Also musste eine Maschinenhalle mit kleiner Werkstatt her. Das Unterfangen erwies sich anfangs mangels eines geeigneten Baugrundes schwieriger als gedacht. Doch durch die tatkräftige Unterstützung des damaligen Bürgermeisters und jetzigen Landrats Franz Löffler und der Bereitschaft von Josef Karl, sein für den geplanten Hallenbau passendes Grundstück abzugeben, konnte das Vorhaben in die Tat umgesetzt werden. Am Samstag wurde die neue Halle von Pfarrer Franz Baumgartner nun feierlich eingeweiht. Bei der Begrüßung der Anwesenden bewiesen sich dann die anfangs erwähnten hervorstechenden Eigenschaften des „Bagger Bens“: Humor und Menschlichkeit. Seine Ansprache war dermaßen mit Esprit erfüllt, dass Bürgermeister Markus Ackermann bei seiner kleinen Laudatio den Vergleich mit Josef „Bäff“ Piendl und Toni Lauerer zog und meinte, wenn alle Hallenweihen so seien, würde er sich schon auf die nächste dieser Art freuen. Seine Menschlichkeit erwies sich dann in einer spontanen Dankesrede der Gemahlin seines Angestellten. Dieser wurde mit 54 Jahren plötzlich arbeitslos und erhielt auf Grund seines Alters auf seine Bewerbungen nur Absagen. Für Reinhold Bierl spielte das Alter keine Rolle. Er stellte ihn wegen seiner Qualifizierung ein und dies, einen Tag vor „Hartz 4“. Landrat Franz Löffler hob daher in seiner Ansprache eben diese Eigenschaften von Reinhold Bierl hervor. Er erwähnte aber auch, dass der Landkreis Cham für kleinere Betriebe, wie eben den Mietpark Bierl, immer ein offenes Ohr habe und diese soweit wie möglich unterstütze. Nicht von ungefähr, so der Landrat, habe man im Landkreis nur eine Arbeitslosenquoten von 2,5 Prozent, wofür man von vielen beneidet würde. Nach der anschließenden Hallenweihe durch Pfarrer Franz Baumgartner ging es in den gemütlichen Teil über.