Feringer Vocalisten und Da Blechscho`n

Eine besonderes musikalisches Erlebnis wurde den Liebhabern von a-cappella- und Blechmusik beim gemeinsamen Auftritt der „Feringer Vocalisten“ und der Geiganter Blaskapelle „Da Blechscho`n“ im „Alten Haus“ in Geigant versprochen. Die Resonanz auf dieses Versprechen war überwältigend und die Erwartungen hoch gesteckt. Es wurde nicht zu viel versprochen. Was die „Feringer Vocalisten“ und die Geiganter Blaskapelle „Da Blechscho`n“ an diesem Abend fernab von Ver­stärkern, Lautsprechern und Synthe­sizern zu Gehör brachten war eine Streicheleinheit fürs Publikum und Werbung pur für Vokalgesang und bodenständige, böhmisch-bayerischer Blasmusik. Sicheres, weiches Ansingen, reiner Klang selbst in den leisen Stellen, nahtlose Übergänge zu lauten Passagen und klare Aussprache zeichnete die Vocalisten aus. Ein brillantes Zusammenspiel von Flügelhörnern mit Klarinetten und Schlagzeug in wunderbaren Gleichklang bestach bei den Bläsern die den Auftritt des Vocalensembles im Vorspan, in der Pause und am Schluss umrahmten. Gemeinsam entstand dabei eine fruchtig-frische Mixtur aus Stimmkultur, instrumentalen Wohlklang und humoristischen Einlagen bei der Moderation und in den Gesangsstücken. Imponierend war mit Sicherheit die Präzision und Feinabstimmung in Tongebung und Ausdruck des Gesangsensembles aus Unterföhring vor allem bei der eigenwilligen Interpretation von Schuberts launiger Forelle, zubereitet als „Kleine Nachtforelle“ von Mozart, auf „wienerische Art“ von Johann Strauß, auf „Weberinnen Art“ von Karl Maria Weber oder ungarisch „lisztig“ von Franz Liszt. Absoluter Höhepunkt des ersten Teils waren die gesanglich, schauspielerischen Darbietungen der Kompositionen der Comedian Harmonists „Mein kleiner grüner Kaktus“ und von Carl Zöllner „Der Speisezettel“, in der sich der „Gast“ den Beflissenheiten der übereifrigen singenden Kellner kaum erwehren konnte. Nach der Pause ging es sofort „heiß“ her. Beim Song „Es ist viel zu heiß“ aus dem Musical "Kiss Me Kate" konnten die Besucher angesichts der „völlig erledigten“ Vocalisten die Hitze fast körperlich spüren und im mundartlichen Teil des Abends wurde dies dann auch beim zweistimmigen Gesangsstück „ Ja da muaß oana hi wern“, vorgetragen vom gebürtigen Geiganter Johannes Kärntner und dem Moderator des Abends Harald Focke, humorvoll bestätigt. Gehörig eingeheizt wurde dem Publikum dann noch beim Finale bei dem dieses zum Vortrag des Volksliedes „Hinter der Stadltür“ eifrig im Rhythmus mitklatschen musste. Zum krönenden Abschluss sang dann der ganze Saal aus vollen Kehlen das Lied vom lieben Augustin. Keine Frage, die „Feringer Vocalisten“ begeisterten die fachkundigen Zuhörer unisono dermaßen, dass diesen ob der nicht enden wollenden Zugabeaufforderung ihr einstudiertes Repertoire fast ausging.