Ortsgeschichte

 

 

 

 

Da Girgl

blickt ins Leben

der Dorfgemeinschaft

Zillendorf/Rannersdorf/Lodischhof

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Bilder: Familie Weichs, Michael Aumann, Franz & Bettie Ederer, Arnold Fleischmann

 

Ortsnamen

 

Erste Erwähnung und Schreibweisen:

Der Ortsname Zillendorf erscheint urkundlich erstmals als Zullendorf im Salbuch des nieder- bayerischen Vitztums Straubing im Jahre 1283. Die Schreibung änderte sich 1563 in Zyllen- dorf, erscheint 1790 als Zihlendorf, später Ziehlendorf und 1842 als Zillendorf.

Auch Rannersdorf erscheint erstmals urkundlich im Abgabenbuch von 1283 als Reinholts-

dorf, 1563 im Verzeichnis der steten Mannschaften als Raynerstorff. Desweiteren änderte sich die Schreibweise von Urkunde zu Urkunde.

 

Namensdeutung:

Im Bayerischen Wörterbuch Schmellers finden wir unter dem Stichwort Zille die mögliche Grundbedeutung Zelle, Mönchszelle. Da Waldmünchen (Waldmönchen) im Jahre 900 von ungarischen Möchen besiedelt wurde, dadurch ihren Namen bekam, wird vermutet, dass in Zillendorf eine Mönchszelle stand.

Es wird auch gemunkelt, dass der Ortsname von einer Zille (einer Bootsart) stammt. Der Sinzenbach und der Katzbach mündeten in einen See, der in Geigant gewesen sein soll-

te. In diesem See sind die Zillen verwendet worden, daher der Ortsname Zillendorf.

 

Die Ortschaften um 1830:

Die Ortschaften Zillendorf und Rannersdorf lagen wohl schon immer etwas im abseits der stürmischen Entwicklungen. Zumindest seit 1830 hat sich in der Größe der Ortschaften kaum Wesentliches verändert. Das Protokoll über Liquidation des Besitzstandes von 1837 weist in Zillendorf 13 Hausnummern und in Rannersdorf, einschließlich Lampachshof, 17 auf. Die Matrikel von 1860 erwähnen Rannersdorf mit 16 Häusern und 112 Seelen, Lampachshof 1 Haus und 7 Seelen, Zillendorf 15 Häuser und 116 Seelen, sowie Lodischhof mit 1 Haus und 10 Seelen.

 

Ein eigenes Schulhaus:

Im Jahre 1856 wurde in Zillendorf ein Schulhaus mit einem Schulsaal und einer kleinen Lehrerwohnung gebaut, welche aus einem Wohnzimmer, einem unbeheizbaren Nebenzimmer und einem Dachstüchen bestand, also sehr dürftig. Vom Jahre 1846 bis 1957 waren in Zillendorf 28 Lehrkräfte tätig, somit durchschnittlich alle 4 Jahre eine andere Lehrkraft. In der Zeit nach Lehrer König unterrichteten Hans Robl, Rüdiger Meißner und Herman Steif langjährig in Zillendorf.

 

Bahnhof:

Heute möchte man es kaum mehr gür möglich halten, dass Zillendorf einmal einen eigenen Bahnhof mit allem Drum und Dran hatte. Noch unglaublicher klingt die Tatsache, dass dies der erste Bahnhof an der Linie Cham - Waldmünchen gewesen sein soll. Es war in massiver Bauart aus Bruchsteinen errichtet und beihaltete neben einer Wohnung einen Warteraum, einen größerern Lagertrakt und andere Nebenräume. Zwei Abstell- und Rangiergeleise erlaubten das Be- und Entladen der Waggons.

Quelle: Festschrift zum 50jährigen Bestehen der St. Konradkirche