Bahnhofauferstehung 2016

Am 12.12.2015 warteten zahlreiche Bürger der Dorfgemeinschaft Prosdorf/Moosdorf/Grub vergeblich auf einen haltenden Zug.

Um die Glashütten in Waldmünchen und Herzogau an die Bahn anzuschließen und mit im Gegensatz zu Holz billiger Kohle zu beliefern, wurde am 14. Mai 1890 mit der Projektierung einer Bahnstrecke von Cham aus nach Waldmünchen begonnen. Nachdem sich bei der Trassenwahl die „Geiganter Linie“ gegen die „Grafenkirchener Linie“ durchgesetzt hatte, begann die Bayerische Staatseisenbahn mit den Bauarbeiten; eröffnet wurde die Strecke schließlich am 1. August 1895. Seit 31. Mai 1992 wickelt die Regentalbahn den Zugverkehr auf der Strecke ab (Wikipedia). Fast auf den Tag genau vor einem Jahr zum Fahrplanwechsel im Dezember stellte die Oberpfalzbahn aus Sicherheitsgründen den Halt am Bahnhof Grub ein. Die Streichung zum Winterfahrplan 2015 hatte in der Bevölkerung eine Welle der Entrüstung ausgelöst.

Am 11.12.2016 standen wieder zahlreiche Bewohner der Dorfgemeinschaft bei der Bahnhaltestelle in Grub. Diesmal mit Erfolg: Die Wiederertstehung der Haltestelle Grub wurde mit einer Fahrt nach Balbersdorf gefeiert.

Der Protest der Bürger und der Einsatz von Stadt und Landkreis für den Erhalt führte schließlich und endlich zum Erfolg. Seit dem Winterfahrplan 2016 wird die Haltestelle Grub wieder bedient. Doch dazu waren seitens der Bahn einige Bedingungen zu erfüllen. Kabel für die Beleuchtung mussten verlegt werden. Die alten Schilder und Info-Tafeln wurden entfernt und auch das Wartehäuschen bekam einen neuen Platz. Ausgeführt wurden die Arbeiten von der Stadt Waldmünchen unter Federführung der Bahn, die auch für die gesamte Zeit das Personal zur Sicherung abgestellt hatte. Am Sonntag um 14 Uhr trafen sich dann über 50 „Protestler“ am Gruber Bahnhof um gemeinsam mit dem Zug um 14.44 Uhr nach Balbersdorf zu fahren und dessen Wiedererstehung im Gasthaus Luger zu feiern.

Seit dem 11.12.2016 könen wieder Kinder wie Erwachsene an der Bahnhaltestelle Grub in den Zug ein- und aussteigen.

Denn, wie der Sprecher der Protestbewegung, Wolfgang Kürzinger, konstatierte, hätten bei einem Erfolg dieser Nacht- und Nebelaktion der Oberpfalzbahn nicht nur die Schüler einem vorbeifahrenden Zug nachschauen können und somit nicht gewusst wie sie pünktlich zum Unterrichtsbeginn nach Cham gekommen wären. Auch die Haltestelle Balbersdorf wäre zum Winterfahrplan 2016 den Stilllegungsmaßnahmen zum Opfer gefallen. Der überwältigende Zusammenhalt der hiesigen Bürger habe schließlich auch die Stadt bewogen, in dieser Angelegenheit mit der Bahn Gespräche zu führen, was schließlich zu diesem erfreulichen Ergebnis geführt habe. Mit dieser Fahrt der Wiedererstehung der Haltestelle Grub wollten sich die Bürger der Dörfer Grub, Moosdorf und Prosdorf nicht nur für den Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft bedanken, sondern auch ein Zeichen des Erfolgs setzen: „ Mit dieser Aktion vor einem Jahr sah man, dass sich die Menschheit nicht alles gefallen lassen sollen und was man mit so einer Bürgerbewegung bewirken kann.“