Patenbitten FFW Sinzendorf

Vom 11. bis 14. August 2017 feiert die FFW Sinzendorf ihr 125-jähriges Bestehen. Nachdem der erste Schritt für eine standesgemäße Jubelfeier, die Su­che nach einem Schirmherren sowie einer Festmutter und einer Festbraut, erfolgreich abge­schlossen wurde, fehlte nur noch das Tüpfelchen auf dem „i“: Der passende Patenverein und die dazugehörigen Ehrenpatenvereine! Die FFW Gei­gant, die FFW Katzbach und die FFW Döfering schienen dem Festausschuss um Alexander Schneider für diese Aufgabe geradezu prädestiniert.

Diese erklärte sich auf An­frage durchaus bereit, dieses ehrenvolle Amt zu übernehmen. Doch, wie die „Chefs“ der auserkorenen Wehren erklärten: „Nach guter Sitte und altem Brauch seit langer Zeit und was früher Recht und Brauchtum war, gilt noch so für heut!“ Das war für die Sinzendorfer keine Frage und so machten sie sich in „hochkarä­tiger“ Besetzung mit Schirmherrn Oliver Brückl, Festmutter Petra Ruhland, Festbraut Maria Pongratz und monumentaler Gefolgschaft auf, die Nachbarvereine aus Geigant, Katzbach und Döfering offiziell um die Patenschaft zu bitten. Angeführt von der Döferinger Feuerwehrkapelle unter der Leitung vom Zwicker Rudi, zog der Tross der „Bittgänger“ mit Marschmusik in Geigant ein. Dass bei diesen Anläs­sen obligatorische Fass Bier und etliche Brezen im „Gepäck“ sollten dabei der Bitte den nötigen Nachdruck verleihen. Und wie es sich eben nach alter Sitte gehört, trugen Festleiter Alexander Schneider und die Honoratioren, den bereits warten­den Paten ihr Anliegen in Versform dar: „Grüaß Gott ihr Feierwehrleit, mir san vo Sinzendorf afakemma heit. Es schaut grod so aus, als hätt‘s scho auf uns gwoart, drum fallt uns des hergehn niat goar a so hoart. Scho lang wißt`s es, doch erst heint hamma an Muat, eich zu sagn, wo uns da Schaouh drucka duat. Mia bitten Eng, sagt`s Ja, schlogt`s ein, unsere Patenvereine sollts Ihr sein. Ihr werd`s die Zusag niat berein, und dearft`s eng heit auf unser Fest scho gfrein!“ Die so Angesprochenen erwiderten eben­falls in Reimen und stellten dabei klar, dass das nicht so einfach geht. Die Bittsteller, Vorstand und Kommandant Michael Stangl und dessen Stellver­treter Manfred Pongratz und Florian Bösl sowie Festleiter Alexander Schneider, hatten vor einer Zusage natürlich noch die dafür obligatorischen Prüfungen zu bestehen

Mit einem Trettraktor und angehängtem Spritzenwagen musste eine Hindernisbahn bewältigt werden. Der Clou an der Sache – steuerte man nach links, gingen die Räder nach rechts! Doch der Urgewalt der Sinzendorfer Wehr hielt der Kinderbulldog nicht ganz stand und das Lenkrad verabschiedete sich von diesem. Kurzum nahm Alexander Schneider dieses in die Hand und gab den Weg vor. Am Ziel angekommen mussten die vier Postulanten mittels Saugleitungen ein im Spritzenwagen befindliches Fässchen leeren. Dem nicht genug, folgte eine Aufgabe mit Zeitvorgabe: Umziehen, Nageln und Hacken! Der Gag: Nachdem Nägel mittels Spitzhämmer in einen Hackstock geschlagen worden sind, stellte sich heraus, dass man damit einen Deckel verschlossen hatte unter dem sich die Zusageurkunden der Ehrenpatenvereine befanden. Also sah man sich gezwungen, diesen mit Hilfe einer Axt wieder zu öffnen. Letztendlich wurde auch diese Aufgabe erfüllt und Jubelverein wie künftige Patenvereine stießen auf einen erfolgreichen Verlauf an. Anschließend ging es in der Mehrzweckhalle zu gemütlichen Teil über, zu dem die Döferinger Feuerwehrkapelle zünftig aufspielte.