85ster Magdalena Wagner

"Singe, wem Gesang gegeben". Diese Zeile hat der schwäbische Dichter Ludwig Uhland 1812 in sein Tagebuch notiert. Es ist der Anfang des Gedichtes "Freie Kunst". Es wurde umgehend vertont, da Gedichte in dieser Zeit wie Volkslieder klingen sollten. Dabei entstanden organisierte Liedertafeln und Gesangsvereine. 121 Jahre später, am 25. Januar 1933, kündete Magdalena Rohrmüller mit kräftigem Stimmchen auf einem Bauernhof mit Mühle und Sägewerk in Almosmühle ihre Ankunft in dieser Welt an.

"Singe, wem Gesang gegeben". Was dieses Stimmchen damals schon erahnen ließ, bestätigte sich im Laufe der Jahre. Aufgewachsen mit sechs Geschwistern sang die kleine Magdalena schon immer leidenschaftlich, auch in Gesellschaft. Denn das Singen verbindet. Als Mitglied und Mentor der Almosmühler Sängerinnen im Oberpfälzer Volksliedkreis brachte sie den Menschen das Volksliedgut näher. Sie selbst kam dann einem schneidigen Burschen Namens Eduard Wagner näher. Am 16. April 1955 erklangen dem verliebten Paar die Hochzeitsglocken. Gemeinsam schufen sie sich mit einer einer kleinen Landwirtschaft die Basis für ein erfülltes Le­ben. Aus der glücklichen Ehe gin­gen zwei Söhne und drei Töchter hervor. Die Landwirtschaft wurde neben der Familie und dem Singen eine weitere Leidenschaft von Magdalena Wagner. Dafür wurde sie für ihre langjährige Funktion als Ortsbäuerin auch mit der silbernen Ähre ausgezeichnet. Nebenbei organisierte das Geburtstagskind jahrelang den Frauenfasching am unsinnigen Donnerstag. Heute ist sie eine rege Teilnehmerin am Geiganter Seniorenkreis „Lustige Runde“. Zu der großen Schar der Gratulanten zum 85. Wiegentag zählten neben den fünf Kindern, zehn Enkelkindern und einem „taufrischen“ Urenkerl noch viele Freunde und Bekannte.