Dachs am Zwirenzl

Der Zwirenzl, Hausberg der Geiganter, Zillendorfer und Machtesberger, im Volksmund „da houe Stoi“, genannt, zog schon immer Generationen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen als Abenteuerspielplatz, Treffpunkt für Verliebte und als Aussichtsgalerie an. Die markanten Felsformationen rund um den Gipfel haben es aber auch einem anderen Lebewesen angetan - dem Dachs. Dachse gruben sich, sicher schon vor mehreren Jahren, hier einen imposanten, tief ins Steingeklüft hinabführenden Bau.

Nur wenige Menschen haben diesen größten Marder Europas in freier Natur gesehen. Ein selbstsüchtiger, misstrauischer und übellaunischer Geselle ist Meister Grimbart, wie er in der Fabel heißt. Was also wird sich Grimbart gedacht haben, als er neulich in der Abenddämmerung seine Dachsburg verließ? Etwas Rätselhaftes steht da auf einem Felsen in seinem Revier. Es ist ein Tier, sieht ähnlich aus wie ich, hat aber eine ganz andere Witterung. Es riecht nach Mensch, aber auch etwas komisch! Kurz noch angeknurrt, damit der seltsame Rivale weiß, wer hier Herr im Haus ist, dann machte sich der Alte Dachs auf seinen abendlichen Streifzug. Was Meister Grimbart da entdeckt hatte, war ein aus unzähligen Schrauben sehenswert gestalteter Marder in Originalgröße.

Der Eisenskulpturen-Künstler und Wahl-Geiganter, Franz Baier, der bereits einen Steinadler aus alten Hufeisen und Schrauben gefertigt und am Gipfel des Zwirenzls positioniert hatte, hat zusammen mit Forstverwalter Peter Bart den Standort seines neusten Meisterwerkes auf dem Grund der Bayerischen Staatsforsten ausgewählt. Mit Hilfe von Helmut und Thomas Rückerl wurde der „Schraubengrimbart“ auf seinem Beobachtungsfelsen verankert. Der Künstler, Tochter Manuela, Forstverwalter Peter Bart und Matthias Bauer stellten bei der Schlussbesichtigung zufrieden fest, dass hier eine außerordentlich kunstvolle Skulptur geschaffen wurde, welches wohl noch lange die Wanderer erfreuen wird. An eine Informationstafel, gestaltet von der Tochter des Künstlers, und einen Wegweiser für die Wanderer hat man dabei ebenfalls gedacht.