Couple-AG in der TV Halle

Olga Petrovanka von der Wolga alias Bianca Bachmann von der aus dem BR bekannten Couplet AG sagt: „Musik ist wie Wodka – Gut für die Seele“. Balsam für die Seele war auch der Auftritt der Couplet AG, die ihre Besucher in der Waldmünchner TV-Halle so dermaßen aufheiterten, dass stellenweise die Lachmuskeln der Zuschauer überstrapaziert wurden. Beinahe wäre der Auftritt der Spitzenkabarettgruppe ins Wasser gefallen. Jedoch fiel nur das neue Programm „Wir kommen – die Rache der Chromosomen“ der vierköpfigen Gruppe aufgrund einer Stimmbandentzündung von Bernhard Gruber zum Opfer. Die Stimmbanderkrankung von Bernhard Gruber verdammte ihn zum Nichtreden.

In der Folge wurde das Programm gewechselt und die zahlreichen Gäste durften sich auf eine Rückblick aus 25 Jahren Couplet AG freuen. 25 Jahre lang ist die „Couple-AG“ bereits in der bayerischen Kabarett-Szene unterwegs. Als Ehepaar hätte die Truppe um den Münchner Turmschreiber Jürgen Kirner bei der jährlichen Segnung der Ehejubilare ihr „Couplet-Arterhaltungs-Gesellschaft-Versprechen“ erneuern können. Lange gewartet hat die hiesige Anhängerschaft auf den dritten Auftritt dieser Perlen des Kabaretts in Waldmünchen. Am Donnerstag war es dann soweit, sie kamen nach 2007 und 2015 wieder in die Grenzstadt: Jürgen Kirner, Bianca Bachmann, Bernhard Gruber und Berni Filser, die Virtuosen der Satire und Hinterfotzigkeiten. Ihre Virtuosität zeigte die „Couple-AG“ auch in der TV Halle mit Auszügen aus „25 Jahre Couplet AG“. Dabei lieferten das Ensemble mit ihren sarkastischen Texten beste Politsatire. Entfachte ein furioses Spektakel aus Zynismus, Ironie und Wortwitz, das die Furunkeln der menschlichen Schwächen schonungslos aufbrach.

Bei ihrem Stück wie „Eigenurin“ oder auch „Bierbauch“ bezog das Kabarettquartett die Gäste ihres Auftritts ebenso mit ein wie sie beim gesamten Auftritt die Anwesende in ihren Bann zogen. Als gebrechlicher Rentner auf der Suche nach seinen Flaschen, Renten und Leberkässemmeln, traf Kirner genauso genial den Geist der Zeit wie im Dialog mit Bianca Bachmann als angesäuseltes Pärchen, das im Wiener Dialekt über ihre Beziehung parliert. So zum Beispiel wie er konstatiert: „Beim Netto kost die Verpackung mehr als der Inhalt“ und sie lakonisch feststellt: „Des is wia bei dir. Du bist ka Mo für ane Nacht, du schlafst scho nach zehn Minuten ei“. Eingeschlafen ist auf jeden Fall keiner der begeisterten Besucher. Ganz im Gegenteil! Bei der Zugabe schmetterte dann der ganze Saal das Schlusslied voll Inbrunst mit: „Oh wie herrlich ist das Leben, oh wie schön ist die Welt.“ Schön war`s, aber leider dann auch aus!