Honoratiorenbitten 2019

Vom 2. bis 5. August 2019 feiert die FFW Geigant ihr 150-jähriges Gründungsfest unter dem Motto „150 Jahre Geiganter Feuerwehr; 150 Jahre Dorfgeschichte!“. Dass die Geiganter Wehr zu feiern versteht hat sie bereits mehrfach eindrucksvoll bewiesen. Unvergessen, die Gerätehausweihe 1987! Doch was wäre eine richtige Jubiläumsfeier ohne eine fesche Fest­braut nebst charmanter Festmutter und nicht zu verges­sen, ohne einen starken und vor allem spendablen Schirmherrn? Denn, wenn ein Fest etwas werden soll, dann muss auch der Auftakt stimmen! Also machte man sich un­ter der Füh­rung des Festausschusses und Festleiter Holger Riederer auf die Suche.

Man wurde bald fündig. Mit Julia Heidinger hatte der Festaus­schuss eine Festbraut ins Auge gefasst die genau dem Anforderungsprofil entsprach Jung, dynamisch, traditionsbewusst und dazu auch noch adrett. Ähn­lich verhielt es sich bei der Festmutter Monika Wagner. Mit ihrer Frohnatur und ihrem gewandten Auftreten war sie für den Ju­belverein als Repräsentantin für sein Fest geradezu prädestiniert. Dass sie außerdem noch ein „blitzsau­beres Madl“ im besten Alter ist, war dabei für die Herren des „Suchtrupps“ nur noch das Tüp­felchen auf dem „i“. Bei der Wahl von Reinhold Bierl als auserkorenen Schirmherren waren sich die Organisatoren um Festleiter Holger Riederer schnell einig: Als Vorstand der Wehr verfügt dieser über das nötige Know-how und als Geschäftsmann auch über einen nicht ganz unwichtigen finanziellen Rückhalt. Aber gerne muss er es machen, da waren sich alle einig! Letztes galt auch für alle anderen Würdenträger, wie Festmutter, Festbraut und den Ehrenschirmherren.

Doch ohne Fleiß kein Preis. Also machte sich eine mehr als star­ke Abordnung der FFW Geigant auf zum „ Gang nach Canossa“, sprich vom Kirchplatz zur Geiganter Mehrzweckhalle, um die Auserwählten um Annahme ihrer Ehren­ämter zu bitten. Im Gegensatz zum Bußgang Heinrichs dem Vierten, bereitete dieser Bittgang den Geiganter Floriansjüngern großes Vergnügen. Unterstützt wurden die „Bittgänger“ auch noch von starken Abordnungen des designierten Pa­tenvereins FFW Sinzendorf sowie den Ehrenpatenvereinen FFW Katzbach und FFW Rannersdorf. Wie sich es nach alter Sitte und Brauch gehört, trug Festleiter Holger Riederer mit seinen Mitstreitern 2. Kommandant Gerhard Nagler, 3. Kommandant Sebastian Karl und 2. Vorstand Thomas Erhard, die Bitten in Vers­form vor.

Bevor diese jedoch von den so Umschwärmten erhört wurde, gab es noch einige knifflige Aufgaben zu erfüllen. Da der auserwählte Schirmherr nicht nur ein Bauunternehmer, sondern zudem der 1. Vorstand der Wehr ist, hieß dessen Aufgabenstellung an den 1. Kommandanten und Festleiter: Löschen eines Brandes mittels eines Minibaggers! Wurde das Wasserschöpfen noch relativ locker erledigt, erinnerte die Fahrt zum Brandherd mehr an Bullenreiten. Doch der Prüfling brachte schließlich das „Untier“ unter Kontrolle und das Feuer zum Erlöschen. Auch die Aufgabenstellung der angehende Festmutter, eine wahre Haarkünstlerin als Friseuse, bezog sich auf deren Beruf. So wurden aus den Bittstellern Zöpfe flechtende Baderwascheln, die die ihnen gestellte Order erstaunlich gut erledigten. „Isopropyl-propenyl-barbitursaures-phenyl-dimethyl-dimethyl-amino-pyrazolon“. Ein Medikament, laut Karl Valentin, so einfach und ma kon sichs doch net merkn. So einfach war auch die Bedingung der Arznei kundigen Festbraut für die Übernahme diese Amtes. Wobei die Herstellung dieses Präparates aus einer Mixtur mit mehreren flüssigen Bestandteilen und diversen Pülverchen den Pillendreher erkennbar leichter fiel als das Vorlesen des Medikamentennamens. Die Ehrenschirmherren, Landrat und Franz Löffler und Bürgermeister Markus Ackermann, beließen es bei gemeinsamen Singen des Böhmerwaldliedes und einer pantomimischen Darstellung. Nachdem die gestellten Herausforderungen mehr oder weniger souverän gelöst wurden, erhielt der Jubelverein von allen gebetenen Honoratioren, einschließlich der Ehrenschirmherren die Zusage. Der offizielle Schlusspunkt ob­lag dem angehenden Schirmherrn: Das Anzapfen des ersten Fasses Festbier. Nach dem Anstoßen auf das kommende Jubelfest ging es ging es in die Mehrzweckhalle, wo die er­folgreiche Mission „Honoratiorenbitten“ unter den Klängen der „Döferinger Blaskapelle“ standesgemäß zünftig gefeiert wurde.